Didi hat Walter, unseren Segel-Haudegen, mit oftmaligem Drängen auf ein
entsprechendes Abenteuer am Neusiedlersee schließlich am Clubabend eine
entsprechende Zusage noch für das heurige Jahr abgerungen. Mit Kurt und
mir waren schnell weitere Mitsegler gefunden. Auch Ingeborg zeigte sich sehr
interessiert und checkte ihren Terminkalender.
„ Ich will auch mit“ klang es dann aus der Clubrunde, aber Walter stellte weitere diesbezügliche Begehrlichkeiten gleich mit einem: „Das Boot ist voll!“ ab.
Wir trafen uns Mittwoch den 2. September spätmorgens in einem bekannten Kaffeehaus in Simmering und düsten bald schon mit unseren Rollern über mir bislang unbekannte Schleichwege aus der Stadt hinaus in Richtung Breitenbrunn.
Wir kamen kurz vor Mittag an und mussten feststellen, dass lediglich ein relativ kleines Segelboot für uns zur Verfügung stand. Gut, dass wir nur zu fünft waren, Walter hatte wohlweislich schon damit gerechnet…
Da die Imbissstuben am Hafen geschlossen waren, beschlossen wir kurzerhand noch ins Restaurant Essen zu gehen, bevor wir schließlich „in den See“ stachen.
Walter erteilte die Kommandos und wir folgten brav. Wir segelten zügig auf und ab und der Wind blies uns bisweilen recht kräftig um die Ohren. Da auch die Sonne schien, waren wir mit Kappen „behütet“. Als Walter mir die Ruderpinne zur Steuerung anbot und ich freudig akzeptierte, passierte schließlich was passieren musste, damit es nicht zu langweilig wird.
Eine Böe bläst mir die VCW-Kappe vom Kopf und sie landet hinter uns im Wasser. In diesem Moment zeigt Walter all seine Routine: Blitzschnell folgen die Kommandos zur Wende und zur Beobachtung der Position der (noch) schwimmenden Kappe! Und man glaubt es kaum, mit einem gekonnten Handgriff ins Wasser erwischt Didi tatsächlich meine verehrte Kopfbedeckung. Nun übernahm ich das Ruder, während sich die anderen (wieder) entspannten. Die Fahrt ging nun Richtung Südwesten und das Wetter schien sich einzutrüben. Also beschlossen wir zurückzusegeln. Nach mehrmaligem „Aufkreuzen“ erreichten wir schließlich nach insgesamt dreistündiger guter Unterhaltung auf unserem Boot wieder den Hafen der Verleihstelle.
Nach einem Heurigenbesuch im Ortskern fuhren wir über Kaisersteinbruch, Mannersdorf und Reisenberg zurück Richtung Wien, wobei ich mich in Münchendorf von meinen Segelkumpanen verabschiedete. Fazit: Es war ein wirklich schönes Bootsabenteuer, das förmlich nach einer Wiederholung (im nächsten Jahr) verlangt!
Text: Oliver D., Bilder : Didi K.