Die Tour (siehe Karte)
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So, nachdem ich nun seit vier Wochen eine neue GTS250 mein Eigen nenne und ich schon einigen Leuten einen Testbericht versprochen habe, folgt dieser nun in Form eines kurzen Ausfahrt-Berichtes.
Da meine Firma meine Eurovespa-Teilnahme erfolgreich verhindert hatte und aus Termingründen ein "totes" Wochenende in Innsbruck bevorstand, packte ich die Gelegenheit beim Schopf und verlud meine Vespa in den Autoreisezug. Nach getaner Arbeit startete ich am Samstag um 08:30 eine kleine Solo-Ausfahrt von Innsbruck aus.
Die Tour ging über den Brenner nach Sterzing auf einen Kaffee, von dort über den Jaufenpass (2.094m) nach St. Leonhard und Meran zum Mittagessen.
Nach einer ausführlichen Pause und besorgten Blicken zum Himmel ging's wieder retour nach St. Leonhard und über das Timmelsjoch (2.509m) ins Ötztal. Bei der Abfahrt vom Timmelsjoch erblickte ich rechter Hand eine nette Almhütte/Jausenstation - Gelegenheit für eine Pause!
Der Namen (zu spät gesehen) "Sahnehütte" oder so ähnlich, war der Lokalität entsprechend - mein Tipp: großräumig meiden!
Durchs Ötztal und über Kühtai (2.020m) ging's dann wieder nach Innsbruck zurück - leider erwischte mich nach Kühtai dann doch ein Gewitter, was aber bei den Temperaturen kein Unwohlsein aufkommen ließ.
Zur Tour sei anzumerken, daß hier (logischerweise) ein Samstag in Bezug auf Verkehr nur von einem Sonntag übertrumpft werden könnte - hunderte Motorradfahrer, vorwiegend aus den Flachländern erschwerten das Bergfahren wesentlich. Also, wer Spaß haben möchte und die Gegend genießen will, der fährt diese Tour nur unter der Woche!
Zum Zeitlichen kann ich sagen, daß die Etappe Innsbruck-Sterzing in ca. 45min, der Jaufenpass und das Timmelsjoch in je ca. 1Std locker zu bewältigen sind (ginge ohne "Bremser" wahrscheinlich ein wenig zügiger), das Kühtai ist ebenfalls in ca. 1Std zu bewältigen.
Dienstags nach unserem Firmenmeeting ging's noch auf die Söldner Gletscherstraße, hinauf auf den Tiefenbach- und den Rettenbachgletscher.
Zur GTS - nach 1098km, davon ca. 400 in den Bergen
Dass sich das Chassis nicht wesentlich geändert hat, sieht man auf den ersten Blick, dass der Sturzrahmen der GT NICHT passt, erst auf den 2ten Blick. Durch die Änderungen der Plastikverkleidung passen die Aufnahmen nicht mehr, auch ist der Sturzrahmen im hinteren Teil ein wenig zu schmal. Das lässt sich jedoch durch einige Umbaumaßnahmen ändern - ich würde aber auf die "neuen" Sturzrahmen warten. Absolut positiv kann ich über den neuen Tacho urteilen - alles was man braucht (vor allem die Außentemperaturanzeige ;-) ) und auch bei Sonneneinstrahlung übersichtlich. Über die Lackierung muß man sich - obwohl sinnlos - beschweren (Beispiel siehe Photo). Ansonst fehlt mir nur ein Tempomat, das Topcase (vor allem auf Tour) und das Rücklicht der GT (gefiel mir besser).
Der Motor erscheint mir ein wenig vibrationsärmer als der von der GT. Über die Leistung kann ich nicht wirklich urteilen, da ich mit der GT an sich schon zufrieden war und mir jetzt der direkte Vergleich zur GT fehlt. Topspeed liegt so bei 125km/h (eigene Kraft) und um die 130km/h im Windschatten - Reisegeschwindigkeit ist um die 110km/h. Die Bergstraßen konnte ich hinauf im Schnitt mit 70km/h bewältigen, was kein schlechter Wert ist - die Biker waren in der Regel nicht schneller (keine Frage - die haben mehr PS, aber das Kurvenfahren..... ;-) ).
Die höhere Leistung merkt man im Topspeed und auch im Bergabfahren (Motorbremse verdient sich jetzt fast den Namen). Über 1.500m Höhe kein Leistungsverlust und auch auf 2.800m keinerlei Probleme (hier spürt man aber schon ein wenig die Höhe).
Straßenlage, Bremsen und Fahrverhalten haben sich nicht negativ zur GT verändert. Die originalen Pirelli-Reifen sind allerdings im kalten Zustand eine Gefahr (rutschen extrem in Kurven) - hier habe ich gehofft, daß die Originalausstattung gegenüber der GT geändert werden würde - Fehlanzeige!
Also mit der GT war ich sehr zufrieden, mit der GTS bin ich's auch. Ob man sich nun eine GT oder eine GTS kauft hängt meines Erachtens eher von der Geldbörse und dem optischen Empfinden als von der technischen Leistung ab. Beide Roller sind gute Geräte optisch gefällig und technisch zeitgemäß - wer auf ein paar PS mehr Wert legt, der wird sich die GTS leisten, wer eher sparsam ist, wird sich die günstigere GT anschaffen. Da fällt mir ein - der Verbrauch: die GTS nimmt ca. 3,5 Liter 95oktaniges auf 100km.
Kurz und bündig: Die GTS ist ein super Roller - ich geb' sie nicht mehr her.
Text und Fotos: Martin St. (06/2005).